Grundlagen & Figuren

des Schachspiels

Beginne mit den Regeln

Mit diesem Ratgeber möchte ich dir die Grundlagen und die Figuren erklären. Diese Hilfe ist für all die gedacht, die bisher noch nie mit dem Schachspiel in Berührung gekommen sind, es aber gern lernen möchten.

Brett

Ein Schachbrett besteht aus 64 Feldern und wird so gelegt, dass das rechte untere Feld h1 für Weiß, bzw. a8 für Schwarz, ein weißes Feld ist. Jedes Feld hat eine Bezeichnung (z.B. e1, c4, a3, d8, a8, f8 etc.), um eine Partie aufzuzeichnen, um sie später nachspielen zu können.

Brett

Grundstellung

Wie im Diagramm 2 zu sehen, müssen die Figuren in der Grundstellung so aufgestellt werden. Jeder Spieler verfügt über:

einen König, eine Dame, zwei Türme, 2 Springer, zwei Läufer und acht Bauern.

Grundstellung

Bauer

Der Bauer zieht immer nur ein Feld weit. Merke Dir jetzt schon: Ein Bauer zieht gerade und schlägt schräg. Doch dazu später mehr.

Erreicht ein Bauer die gegnerische Grundlinie muss er sich in eine andere Figur verwandeln. Er darf sich in alles verwandeln, ausser in sich selbst und in den König. Ja nach Spiel ist es durchaus mal möglich mit 2 oder mehr Damen zu spielen. Kommt halt drauf an, wieviel Bauern die Grundlinie erreichen.

Der Bauer

Bauernzug (aus Grundstellung)

Wie in Diagramm 3 zu sehen war, darf ein Bauer immer nur ein Feld weit ziehen. Ausnahme: aus der Grundstellung heraus, die Bauern stehen in der zweiten- (für Weiß) bzw. achten Reihe (für Schwarz), dann darf ein Bauer auch zwei Felder weit ziehen. Wie im Diagramm 4 zu sehen, der Bauer auf b2 kann nach b4 ziehen. Dieses Recht hat ein Bauer nur einmal im Spiel. Und zwar aus der Eröffnung heraus. Der Bauer auf e4 hat dieses Recht bereits in Anspruch genommen und darf im weiteren Verlauf nur noch ein Feld weit vorrücken.

Der Bauer

Turm

Der Turm darf beliebig weit horizontal und vertikal ziehen. Er darf jedoch nicht eigene oder fremde Figuren dabei überspringen. Blockiert eine gegnerische Figur seinen Weg, darf diese geschlagen werden und der Turm nimmt den Platz der gegnerischen Figur ein.

Der Turm

Springer

Ein Sonderling in seiner Zugweise. Er zieht zwei Felder vertikal und eines horizontal oder zwei Felder horizontal und eines vertikal. Siehe Diagramm 6, wo du sehen kannst, welche Felder der Springer auf e5 erreichen kann.

Der Springer ist die einzigste Figur im Spiel, welche eigene oder fremde Figuren überspringen kann. Es gilt auch für den Springer, ist das Feld wohin er springen möchte von einer gegnerischen Figur besetzt, schlägt er diese und nimmt den Platz ein. Siehe im weiterem Verlauf Diagramm 11.

Der Springer

Läufer

Der Läufer (es gib einen weißfeldigen- und schwarzfeldrigen) kann nur diagonal belieb weit ziehen. Blockiert eine gegnerische Figur seinen Weg, darf diese geschlagen werden und der Läufer nimmt den Platz der gegnerischen Figur ein.

Der Läufer

Dame

Sie ist im Regelfall die stärkste Figur im Spiel. Außnahmen bestätigen aber auch mal die Regeln. Es gibt Stellungen, da ist die Dame hilflos und so mancher Springer kann sein volles Potential entfallen. Die Dame kann horizontal, vertikal und diagonal beliebig weit ziehen. Blockiert eine gegnerische Figur ihren Weg, darf diese geschlagen werden und die dame nimmt den Platz der gegnerischen Figur ein.

Die Dame

König

Die wichtigste Figur im Spiel. Um ihn dreht sich alles. Der König kann in jede Richtung jeweils ein Feld weit ziehen. Er darf allerdings kein Feld betreten, wo er ins Schach zieht.

Der König

Züge im Spielverlauf

Am Beispiel der Dame (Diagramm 8) sehen wir, dass im Spielverlauf u.U. noch viele Figuren im Spiel sind. Das schränkt natürlich die "Reichweite" einzelner Figuren ein. Die Dame kann vom Prinzip her beliebig weit ziehen, jedoch wird ihr der Weg durch z.B. eine eigene Figur (der Springer auf f3) blockiert, kann die Dame in diesem Beispiel nur auf das Feld e2 ziehen. Denn du hast ja gelernt, dass....? Genau, nur der Springer kann eigene oder gegnerische Figuren überspringen. 

Felder im Spiel

Springerzug

Wie du gelernt hast, ist der Springer die einzigste Figur, welche eigene oder fremde Figuren überspringen kann. Wenn der Springer auf b1 auf das Feld c3 ziehen möchte, darf er seine eigenen Bauern überspringen.

Spingerzug

Blockierte Wege

Wenn z.B. die Dame auf das Feld h5 ziehen will, ist ihr der Weg durch den Läufer auf g4 blockiert. Der Dame bleibt in diesem Fall nur übrig, den Läufer zu schlagen und dessen Platz einzunehmen. Siehe nächstes Diagramm.

Zugweg blockiert

Stellung nach Dxg4

So sieht die Stellung aus, wenn die Dame in Diagramm 12 den Läufer auf g4 geschlagen hat. Was hat das "x" zu bedeuten. Wenn man Schachpartien notiert, gibt es verschiedene Zeichen, die dafür verwendet werden. Doch dazu später mehr. Das "x" wird z.B. dafür genutzt, um nicht das Wort "schlägt" o.ä. zu schreiben.

Stellung nach Zug

Ein Bauer zieht gerade und schlägt schräg

Wie im Diagramm 3 und 4 zu sehen, zieht ein Bauer nur gerade, er schlägt aber schräg. Der Bauer auf f6 kann den gegnerischen Bauer auf g7 schlagen.

Zieht gerade und schlägt schräg

Stellung nach f6 schlägt g7

So sieht die Stellung aus, wenn der Bauer aus Diagramm 14, den Bauern auf g7 geschlagen hat.

Sellung danach

Zur Erinnerung

Ein Bauer zieht gerade und schlägt schrägt. Der Bauer auf b4 kann nur nach b5 ziehen oder, wenn gegnerische Figuren auf den Feldern a5 oder c5 stehen, diese schlagen. Der Bauer auf f2 darf nach f3 und da er sich in der Grundstellung befindet, auch nach f4 ziehen. Sollte Schwarz am Zug sein, darf der Bauer auf b7 nach b6 oder b5, der Bauer auf e7 nach e6 oder e5 ziehen.

Erlaubt und verboten

En'Passant (Schlagen im vorübergehen)

Der kleine Kerl lässt uns keine Ruhe. Ein weiterer Sonderzug des Bauern ist das En'Passant (Schlagen im vorübergehen). Möchte sich der weiße Bauer mit dem Zug d2-d4 dem Schlagen entziehen, darf der Bauer auf c4 den Bauern auf d4 trotzdem schlagen. Das Recht auf En'Passant steht beiden Spieler nur aus der Grundstellung heraus zur Verfügung. Zieht ein Bauer mit einem Doppelschritt neben einen gegnerischen Bauern, kann En'Passant angewandt werden.

En' Passant

Stellung nach c4xd4

Wenn der schwarze Spieler En'Passant angewandt hat, sieht die Stellung aus Diagramm 17, so aus. Der schwarze Spieler nimmt nicht das Feld d4 ein, sondern zieht nach d3.

Stellung nach En' Passant

Kleine Rochade

Ein Sonderzug, solang der König und/oder Turm noch nicht gezogen haben, ist die Rochade. Es gibt die kleine Rochade (Diagramm 19) und die große Rochade (Diagramm 21). Wenn du die Rochade ziehen willst, musst du zuerst den König ziehen. Ziehst du zuerst den Turm, kann dein Gegner einen Turmzug reklamieren und du musst den Turm dann auch ziehen. Also, ziehe zuerst den König bei der Rochade!

Kleine Rochade

Stellung nach der kleinen Rochade

Der König zog von e1 nach g1 und der Turm von h1 nach f1. Gleiches gilt natürlich auch für Schwarz. Schwarz zieht bei der kleinen Rochade den König von e8 nach g8 und den Turm von h8 nach f8.

Stellung nach kleiner Rochade

Große Rochade

Im Prinzip wie die kleine Rochade, der König zieht zwei Felder zur Seite und der Turm drei Felder.

Große Rochade

Stellung nach großer Rochade

Der weiße König zog von e1 nach c1 und der Turm von a1 nach d1. Analog zieht auch Schwarz so. König e8 nach c8 und Turm a8 nach d8.

Stellung nach großer Rochade

Verbot der Rochade

Die Rochade ist nicht möglich, wenn der König und/oder Turm schon einmal im Spiel gezogen hat. Der König durch ein Schach zieht oder nach der Rochade im Schach stehen würde, wenn dem König Schach geboten wird oder eine Figur (eigene oder die des Gegners) im Weg steht.

Verwehrung der Rochade

Schach

Wird dem Gegner Schach geboten wie im Diagramm 24 (der Läufer auf e6 bietet dem König auf c8 Schach) muss sich der König dem Schach entziehen. Ist dem König dieses nicht möglich, ist er schachmatt und die Partie ist vorbei. Siehe Diagramm 25.

Das Schach

Schachmatt

Das Ziel des Spiels, den Gegner schachmatt zu setzen oder zumindest soweit zu schwächen, dass dieser aufgibt. Im leztem Zug zog Weiß die Dame auf e8 und setzt Schwarz schachmatt, da dem König das Fluchtfeld a7 durch den Turm auf a1 genommen ist. 

Schachmatt

Remis (unentschieden)

Eine Partie ist unentschieden, wenn sich beide Spieler darauf verständigen, da keiner mehr eine Gewinnmöglichkeit sieht. Wenn sich eine Stellung 3 x im Spiel wiederholt, 50 Züge lang keine Figur geschlagen oder ein Bauer gezogen wurde. Wenn ein Spieler kein entsprechendes Material mehr hat, den Gegner schachmatt zu setzen. Ein Sonderfall ist das Patt (Diagramm 26), wäre Schwarz am Zug (Weiß hat den Fehler gemacht, die Dame auf g6 zu ziehen), wäre die Partie unentschieden, da Weiß die Felder blockiert, wohin der König ziehen könnte. Du hast ja bereits gelernt, ein König darf in kein Schach ziehen. Siehe Diagramm 9.

Remis

Notation und Zugbewertung

Das ganze ist auch gut bei Wikipedia (ext.) beschrieben, auch die Zug-/Stellungsbewertung.
Wie eine Partienotation aussieht (sie kann auch verkürzt notiert werden) siehst du z.B. bei meinen Mannschaftskämpfen.

Kürzel Beschreibung
e2-e4Bauer zieht von e2 nach e4
Sg1-f3Springer zieht von g1 nach f3
Lf1-c4Läufer zieht von f1 nach c4
Dd1-d4Dame zieht von d1 nach d4
e7-e8DBauer zieht von e7 nach e8 und verwandelt sich in eine Dame
c4xd4 e.p.Der Bauer schlägt den anderen Bauern auf d4 mittels dem En'Passant
Td4-d7Der Turm zieht von d4 nach d7
Df7+Dame zieht nach f7 und bietet Schach
Df7#Dame zieht nach f7 und sagt Schachmatt
Ke1-d1König zieht von e1 nach d1
0-0Kurze Rochade
0-0-0Lange Rochade

Wert der Figuren im Spiel

Man sollte die Wertigkeit der Figuren kennen. Denn es wichtig diese zu kennen, um nicht z.B. einen schlechten Abtausch zu machen. Aber bedenke, die Wertigkeit ist relativ. Es kommt immer auf die Stellung an. Also immer auf der Hut sein, wenn jemand ein Qualitätsopfer (Turm gegen Läufer oder Springer) macht. Meistens erlangt er dadurch einen Stellungsvorteil, aber viellicht ist das Qualitätsopfer auch nur seine Rettung, da der Springer in z.B. geschlossenen Stellung u.U. mehr ausrichten kann als der Turm.

Figur Wert in Bauerneinheiten
Dame9
Turm5
Läufer3
Springer3
Bauer1

Du hast jetzt richtig Lust auf Schach bekommen?

Am Ende der nachfolgenden Seite gibt es die "Grundlagen & Figuren" auch als PDF Datei zum Download.

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